Donnerstag, 25. März 2010

Nachtrag

Johannes war nicht auf dem Dach!
Hoffentlich wird er das nicht am Wochenende machen, da bin ich nicht da!

Es gibt hier nicht nur Johannes....

Mike, Mitte-Ende fünfzig, untersetzt, schüttere graue Igelfrisur, ungepflegte Zähne und trägt mit vorliebe Poliesterhemden mit Poliesterpullundern.
Er wohnt neben uns, nicht direkt, dazwischen sind noch 2 Garagen, doch so, dass unsere Gärten aneinander stoßen.
Zum Einzug berüßte mich Mike mit den Worten:- Ach, ich habe noch ein Fernglas, hier ist ja nichts los, da kann ich in Ihr Schlafzimmer gucken!-
Ich sah ihn sehr verwundert an und dachte im Stillen bei mir,du notg... kleiner Spiesser,geantwortet habe ich ihm:-Machen Sie sich keine Sorgen, ich besitze auch ein Fernglas, dann können wir uns gegenseitig bespitzeln!- und habe ganz entzückend gelächelt.
Früher wohnte noch Conny mit Tochter bei Mike. Doch nachdem Mike außer ehelichen Kontakt zu diversen Damen gesucht hat, hatte sich das mit Conny und Tochter erledigt.Aber nicht ohne filmreife Trennung. Mike muße ausziehen und Conny machte es sich nett.Gemeinsam besuchten sie die Paartherapie der Kirche und nach einem knappen Jahr zog Mike wieder ein.Es schien alles wieder in Ordnung, bis zu dem Tag, an dem Conny die Telefone aus der Wand riss und sich die Pulsadern aufschnitt.Mike hatte ihr von einem erneuten Fehltritt berichtet.Conny wurde gerettet und Mike zog erneut aus. Conny machte es sich wieder nett.Leider ist es das Elternhaus von Mike und das wollte er anscheinend nicht kampflos aufgeben. Irgendwann hatte Conny eine eingeschmissene Fensterscheibe und dann eine eigene Wohnung.Woher ich das alles weiß? Conny hat es mir über den Gartenzaun erzählt.Ungefragt!Jedes mal, wenn ich im Garten war, dann schallte ein Hallo zu mir rüber.Manchmal versteckte ich mich hinter der Hecke, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden.
Aber wieder zu Mike.
Mike wohnte dann wieder hier, alleine. Seine Freundin hatte ihn auch verlassen.Er vertrieb sich seine Zeit mit Tennis und Nachbarschatsgesprächen. Zu Herrn L. sagte er einmal, so hätte er sich das alles nicht vorgestellt, jetzt wäre er ja alleine.
Herr L. sah ihn nur an. Er konnte darauf nichts antworten.
Nach ein paar Monaten sah man Mike wieder mit einer Frau an seiner Seite, eine sehr nette und hübsche Frau. Verwundert fragte ich Herrn L. , ob sie evtl. blind wäre. Herr L. sah mich darauf vollkommen entgeistert an. Ja, sagte ich, wegen Mike, der riecht doch auch immer so fies. Eines Samstags morgens berichtete Mike dann in einem Männergespräch Herrn L. von der Rekrutierung seiner neuen Freundin. Sie wohnt in der direkten Nachbarschaft, erträgt wohl ihren Mann nicht mehr und hat sich dann Mike geangelt.
Mike strahlte, mit geputzten Zähnen, vor Glück!

Mittwoch, 24. März 2010

Johannes

Er ist ungefähr 1,75 m groß, besitzt braune Haare,trägt eine Brille, hat einen Bauchansatz mit Entenpo und ist ziemlich unscheinbar.
Er ist mit Katherina verheiratet, deren Stimme den Klang einer rostigen Blechbüchse besitzt. Beide frönen dem Hobby der Nachbarschaftsspionage. Ob es der alte Pflaumenbaum auf dem Nachbargrundstück ist, oder die runter gelassenen Rolladen, alles ist von Interesse.
Und Johannes besteigt gerne sein Flachdach, um dann in bester Eroberer-Manier, das Gesäß starr im Wind, die Nachbarschaft zu seinen Füßen zu betrachten!
Ich betrachte dabei Johannes. Denn es besteht eine winzige Chance, dass er vom Dach fällt. Jedes Jahr hege und pflege ich diese Hoffnung, aber bis jetzt ist noch nichts passiert. Er soll sich auch nicht ernsthaft verletzen, doch da wir anscheinend alle zu seiner Erheiterung beitragen erwarte ich jetzt im Gegenzug ebenfalls Animation.
Aber er ist renitent!
Freiwillig will er nicht fallen!
Er will einfach nicht!
Aber die Show der Flachdachbesteigung ist schon so großartig, dass es sich lohnt sie zu sehen. Ernsthaft.
Erst wird die Leiter gesucht. Vor lauter Nervosität und Sorge um ihren Mann, schreit Katherina ihre Kinder, trotz Anwesenheit ihres Mannes, ihre Angewohnheit diesbezüglich ist genau umgekeht,an. Diese ziehen sich dann maulend in den Garten zurück, wo sie sich meiner Meinung nach selbst zerlegen. Aber das ist ein anderes Thema.Durch diese Aufruhr wir der andere Spionage-Nachbar in den Garten gelockt. Johannes und er sind übrigens befreundet. Er steht ihm dann mit Rat und Tat beiseite. Schreit von der Erde Kommandos an den auf dem Flachdach stehenden Johannes und lässt sich die Nachbarschaft von oben beschreiben.
Die Leiter ist gefunden, Katherina hat die Kinder ruhig gestellt, wie auch immer, und Johannes beginnt. Erst klettert er auf das Vordach.Aber nicht ohne vorher fachmännisch die Beschaffenheit der verschieferten Mauer zu überprüfen. Schon vom Vordachaus aus wird dieser unscheinbare Mann plötzlich zum Held. Der Rücken strafft sich und das Gesäß wird noch weiter in die Lordose geschoben. Dann beginnt der sagenhafte Flachdachaufstieg.Eigentlich sehr unspektakulär, doch Johannes zelebriert ihn!Dann ist er oben! Dort bleibt er dann auch eine ganze Weile. Er schreitet das Flachdach ab, guckt in die Regenrinnen und in fremde Fenster.Sein Freund steht neiderfüllt am Boden, zu gerne würde er auch die Nachbarschaft von oben sehen. Doch das gebührt nur Johannes. Katherina schreit wähend dessen noch ein bisschen, bis sie sich zurückzieht.
Deshalb werde ich mich gleich auf die Terasse setzen und warten!
Ich liebe meine Nachbarschaft!

Dienstag, 23. März 2010

Vorfreude

Was so eine nette kleine Lernpause außer 1200 Kalorien so bringt, ich bin begeistert!
Um ein wenig frische Luft zu bekommen, setzte ich mich auf die Terassenstufe. Da hörte ich Johannes. er sagte zu Kind 1, dass es bitte den grünen Schlüssel mitnehmen solle, da sie noch in den Baumarkt müßten.
Ha, in den Baumarkt!
Die Show beginnt!
Morgen werden es so um die 20°C und Johannes hat bestimmt frei. Da wird er sich doch seinem Flachdach widmen!
Ich werde morgen draußen lernen!

Montag, 22. März 2010

Glück?

Also, wenn ich aus dem Fenster sehe und der Schornsteinfeger zu den Supereltern geht, die habe ich noch nicht hier erwähnt, aber selten so was pädagogisch wertvolles erlebt und selten so unausgeglichene Kinder gesehen, bedeutet das dann das ich Glück habe? Oder muß ich den Schornsteinfeger anfassen? Angeblich bringt nur das Glück, aber ich habe keine Lust über die Strasse zu rennen und ihn anzufassen. Er fände das wohl auch doof, oder?!

Samstag, 20. März 2010

Stuntcats

In diesem glücklichen zufriedenen Haushalt leben zwei Katzen. Der Killer und die kleine Katze.
Beide schüttelt zeitweise der grobe Unfug!
Der Killer scheint eine leichte Persönlichkeitsstörung zu besitzen, anders kann ich mir sein Verhalten nicht erklären! Er ist ein Kater und kein Mensch! Aber das hat er noch nicht so verinnerlicht!Außer natürlich, wenn es um Nager geht, dann ist er ganz Katze!
Die kleine Katze ist ein wenig, sagen wir mal, anders. Sie hört ebenfalls aufs Wort, hat aber diese Katzen typische Eleganz leider nicht mitbekommen. Das Heck schwenkt aus, oder will erst garnicht mit! Sie schmeisst sich, ohne Rücksicht auf Verluste, auf den Rücken und ist so schon oft vom Sofa oder Hocker abgestürtzt.Macht ihr aber nichts, sie rappelt sich wiedder auf und weiter gehts.
Bei lebenden Nagern ist doch sehr zurüchhaltend. Sie sieht sie sich an, aber in Mund genommen werden sie nicht!Ist das etwa Beute? Hat doch garkein Etikett und ist auch nicht lila!Dafür öffnet sie die Schiebetüren des Kleiderschranks,klettert an den Schubladen hoch und sortiert die Wäsche.Auch jagdt sie Strumpfhosen, voller Glückseeligkeit!
Die kleine Katze sitz am Liebsten auf dem Küchenregal vor der Terassentür. Von dort aus hat sie alles im Blick. Auch den Killer, wenn er durch die Katzenklappe wieder rein kommt. Sie bewegt sich dann zum Rand des Regals und starrt ihn an. Er ignoriert sie, natürlich. Doch sie wollte Aufmerksamkeit!Sehr wahrscheinlich versuchte sie elegant und leise das Regal zu verlassen. Hat leider nicht so funktioniert. Der Killer stand genau unter ihr und sie sprang ihm auf den Kopf! Er ging kurzfristig in die Knie und sie sah, auf ihm sitzend, sich verwundert um. Er rappelte sich auf und würdigte sie keines Blickes! Mich sah er jedoch weidwund an! Sie stand immer noch verdutzt da, als ob sie es nicht fassen könnte.Er marschierte Richtung Wohnzimmer, in der Hoffnung dort Ruhe zu finden.Aber sie rannte hinter her!
Beide verteilten sie sich dann. Er auf dem Sofa, sie in das Körbchen unter der Heizung!
Friedvolle Stille!

Donnerstag, 18. März 2010

Wens interessiert...

Freiluftlernen, bei 18°C in der Sonne,ist einfach genial!
Entspannt in der Natur irgend welchen Unfug zu lernen, dass hebt die Laune ungemein!
Ich habe sogar noch einen riesigen Schokoriegel gefunden, natürlich nicht im Garten, sondern hier im Schrank, ja, und jetzt ist er auch schon weg. Der Gute war auch nur noch bis zum 22.3.2010 haltbar, also mußte er weg.
Im Garten von Johannes passiert irgendwas, ich sehe aber leider nichts.Er ist aber noch nicht auf dem Dach!Werde mich aber weiter darum kümmern.
Die Nachbarkinder spielen auch schon draußen.So einen Trettraktor habe ich noch nicht gesehen, so groß ist der.
So, gehe jetzt weiter lernen...

Freiluftlernen

Es sind bereits 7°C und heute Mittag in der Sonne wird es hoffentlich noch wärmer werden! Dem Freiluftlernen steht also nichts mehr im Weg!
Doch auf Johannes muß ich wohl verzichten. Mir fiel ein, ist jetzt nicht der evangelische Kirchentag in München? Da ist er bestimmt, denn sein Gospelchor tritt dort auf.
Gut, auf Grund der angeheizten spirituellen Stimmung wird man dort nicht merken, dass ungefähr jeder dritte Ton getroffen wird und Johannes lasziv seine Hüften schwingt. Er sei der bayrischen Damenwelt gegönnt, doch wir wollen nicht vergessen, hier ruft das Flachdach! So ein Flachdach will schließlich gepflegt werden!
Ich werde mich auf jeden Fall ab heute Mittag intensiv um meine Nachbarschaft, speziell um Johannes Flachdach, kümmern.

Mittwoch, 17. März 2010

Frühling

Es scheint die Sonne, es wird Frühling!
Frühling!!!
Das Doofe ist nur, dass ich wie verrückt lernen muß!
Aber wenn es warm genug ist, dann baue ich meinen Tisch auf der Terasse auf, Sonne und frische Luft, fantastisch!
Werde das gleich mal austesten, sie geht schließlich nach Süden raus. Vielleicht habe ich ja auch Glück und Johannes nutzt dieses Wetter um Verschönerungsarbeiten auf seinem Flachdach durch zu führen!
Nur selber komme ich mir noch so blass und wintermüde vor, aber das kann sich ja ändern!
Ach, ich sehe auch schon den Bauchspeck auf dem Grill vor mir.
Was so ein bisschen Sonne doch ausmacht...

Montag, 8. März 2010

Weltfrauentag

Mein Lieblingskuchen

Habe bei IHR das Schneckenrezept gesehen.
Das hat mich an meinen Lieblingskuchen erinnert. Der funktioniert fast genauso!

Rosenkuchen

Hefeteig:

400g Mehl
42g Hefe
80g Zucker
1/8l lauwarme Milch
2 p Vanillezucker
1 Prise Salz
abgeriebene Schale von einer 1/2 unbehandelten Zitrone
100g weiche Butter

Füllung:

100g Rosinen
4El Rum (mal mehr, mal weniger)
100g Marzipanrohmasse
100g braunen Zucker
100g gemahlene Haselnüsse
1/4 Tl Zimtpulver und gemahlene Nelken
2 Eiweiß

2 EL Aprikosenmarmelade zum bestreichen (nachher)

Rosinen waschen,nach Belieben in Rum einweichen und zugedeckt zur Seite stellen.
Das Mehl in eine Schüssel sieben und in die Mitte eine Mulde drücken. Hefe hineinbröseln, 1Tl. Zucker,4 El Milch und etwas Mehl vom Rand verrühren.
Vorteig 20 Min. gehen lassen.
Die restliche Milch, Zucker,Vanillezucker,Salz,Zitronenschale und die Butter zu dem Vorteig geben und gründlich verkneten.
30 Min. gehen lassen.
Für die Füllung Marzipan mit dem Zucker, den Haselnüssen und den Gewürzen verkneten. Die Eiweiß steif schlagen und zusammen mit den Rosinen unter die Marzipanmasse heben.
Hefeteig auf einer bemehlten Arbeitsfläche kräftig durchkneten und etwa 0,5 cm dick ausrollen. Die Füllung darauf streichen, den Teig von der Längstseite her aufrollen in 14 Scheiben á 3 cm schneiden.
Diese mit der Schnittfläche nach oben im Kreis in die Form setzen und nochmals 20 Min. gehen lassen.
Backofen auf 200° C vorheizen.
Den Kuchen auf der mittleren Schiene bei 180°C ca. 1 Stunde goldbraun backen, sollte er nach ca.40 Min. zu dunkel werden, mit Alufolie abdecken.
Aprikosenmarmelade erwärmen und auf den warmen fertigen Kuchen streichen.

Mir schmeckt er am besten noch lauwarm. Nelken und Zimt können ohne weiteres weggelassen werden.

Freitag, 5. März 2010

Träume

Ich sitze hier und träume!
Träume von dem Duft auf Korsika nach starkem Regen, von trükisblauem Meer mit Badewasser Temperatur, von guten Büchern, von gutem Essen, von Aussentemperaturen um die 30°C, von einem wunderschönen Grillabend mit fettem knusprigen Bauchspeck, offenen Schuhen, von einer funktionierenden Familienplanung, von einem Haushalt der ein Selbstreinigungsprogramm besitzt, von Erholung für Herrn L. und mich.
Ich sitze hier und träume und mein Blick fällt auf mein Lehrbuch!
Aus der Traum!

Dienstag, 2. März 2010

Jammern

Ich brauche Zuspruch!
Aber richtig viel!
Hier ist es wie in der Vorhölle, die noch von Naddel moderiert wird!
Und heute Morgen schlage ich die Zeitung auf, und wer ist darin abgebildet, JOHANNES!
Was soll so ein Tag denn schon Gutes bringen?
Das Einzige was mich noch hochhält, ist meine neu erstandene Rio Reiser CD.
Wenn ich Königin von Deutschland wäre, dann wäre ich Nina die 1. und Sissie die 3.!
Und ich kann alles sein, was ich will!